Glaub mir, ich weiß sehr gut, wovon ich rede! Mein Leben fing ganz unbeschwert an, ich hatte immer Glück und alle Türen standen mir offen. Ich machte ganz easy mein Abitur, studierte Lehramt an der Martin-Luther-Universität in Halle und jobbte als Studentin nebenbei bei einer Krankenkasse, bei der ich dann auch einen Arbeitsvertrag unterschrieb und die bis heute ein Teil meines Lebens ist.

Womöglich alles viel zu langweilig – denn mein Seelenplan hatte etwas ganz anderes für mich vorgesehen. So fuhr mir eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit ein Kleintransporter beim Überholen an einer Bergkuppe auf meiner Fahrspur im Gegenverkehr direkt vor die Nase, so dass ich noch nicht mal mehr Zeit zum Bremsen hatte.

Ich lag im Koma, war bereits mit einem Fuß auf der anderen Seite und hatte vom Becken abwärts alle Knochen zertrümmert. Ich musste monatelang im Krankenhaus liegen, die vielen Operationen, Röntgenaufnahmen und Medikamente vergifteten mich und meine Muskeln waren durch die fehlende Bewegung schnell abgebaut. Ich war ein Häufchen Elend, hatte Schmerzen ohne Ende und konnte mich kaum bewegen. 

Eins habe ich jedoch nie verloren – meinen Optimismus in das Leben.